Diesen Sonntag, 09.03.2025 spielte die Erste daheim gegen die Gäste aus Hamm. Der Frühling bahnt sich an und auch an diesem Wochenende kam ein wenig die Sonne raus, um der Kälte entgegenzuwirken. Beide Mannschaften traten ohne ihr reguläres Brett 2 an; bei uns fehlte diesmal Mathias und das Team rückte auf. Tobias spielte Ersatz.
Maurice konnte am Spitzenbrett wieder mit guter Vorbereitung glänzen und kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung raus. Einen Bauern hatte er geben müssen, bekam dafür aber das Läuferpaar und der Gegner war mit exponiertem König und einem schwachen Läufer gestraft (s. Abb.). Dieser sollte im Verlauf der Partie auf g2 ohne Freiraum gegen den eigenen Bauern schielen.
Die erste Partie beendete allerdings Jan Lucas, der zwar nicht seinen ersten Sieg in der Saison einfahren durfte, aber immerhin mit einem remis gegen den stärkeren Gegner ein gutes Ergebnis erzielte.
Indes hatte Marius an Brett vier mit weiß früh in der Partie bereits eine Qualität eingebüßt. Viel Kompensation war leider nicht gegeben (s.Abb.). Auch in der Ersten wird schließlich nur mit Wasser gekocht 😄
Im Verlauf der Partie sollte Marius allerdings durch einen mutigen Angriff am Königsflügel das Spiel des Gegners etwas ins Wanken bringen.
Maurice am Spitzenbrett mit viel Kompensation für den geopferten Bauern
Nach 7. .. Le4!? büßt Marius die Qualität ein
Wenig später beging Ersatzmann Tobias am achten Brett leider nach einer zunächst soliden Eröffnung strategische Fehler, sodass der Gegner etwas leichteres Spiel hatte. Dies nutzte er auch aus, um in ein deutlich besseres Endspiel mit Dame, Turm, Springer und Läufer gegen Dame und zwei Türme zu überführen. Tobias konnte kein aktives Spiel mehr initiieren und verlor die erste Partie gegen Kirchlengern, sodass Hamm in Führung ging. 0,5 – 1,5.
Die Führung konnte leider zu unseren Ungunsten noch ausgebaut werden. Jörg konnte am fünften Brett – und das sechste von sieben Spielen mit den schwarzen Steinen – sogar mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung kommen. Seine Gegnerin wählte eine etwas ungewöhnliche Variante in der sizilianischen Verteidigung, sodass nach wenigen Zügen die Theorie verlassen wurde (s. Abb.). Nachdem er zunächst den Vorteil behaupten konnte und stetig Druck mit seinen Türmen aufbauen konnte, versprach er sich wohl zu viel von seinem Angriff mit den Türmen und geriet nun selbst unter Druck. Ein paar Fehler später musste er sich geschlagen geben. Maurice konnte nun aber sein Läuferpaar und vor allem den schlechten Läufer seines Gegners ausnutzen und in einen Sieg überführen (s. Abb.). 1,5 – 2,5.
Jörg mit solider Eröffnung im Sizilianer
Nach dem Vorstoß 34. .. Db2 in das weiße Lager ist für Maurice‘ Gegner nicht mehr viel zu wollen
Tobias‘ Gegner führt in ein gewonnenes Endspiel über
Benjamin spielte ebenfalls eine Sizilianisch Partie mit schwarz. Hier kam die Taimanov-Variante auf das dritte Brett (s. Abb.). Allem Anschein nach hatte Benjamin sich auch für diese Partie wieder fest vorgenommen, die Zeit voll auszunutzen; Noch keine 20 Züge waren gespielt, da verblieben noch ein paar Minuten auf seiner Uhr. Beruhigend für die Mannschaftskollegen, zu wissen, dass er mit Zeitnot umzugehen weiß! Zum Schluss hatte Benjamin Turm und Springer gegen Turm, Läufer und einem Mehrbauer; das Endspiel ist allerdings Remis zu halten (s. Abb.). Das schaffte Benjamin trotz Zeitnot souverän und die beiden Kontrahenten einigten sich wenig später auf ein remis. 2 – 3.
Benjamin spielte an Brett 3 die Sizilianisch – Taimanow Variante
Benjamin mit Minusbauern hält remis
Ich selbst konnte souverän aus der Eröffnung kommen und erzielte eine komplexe, aber vorteilhafte Stellung (s. Abb.). Allerdings übersah ich taktische Motive, wodurch ich in Varianten überging, die nicht mehr gut für mich waren. Gerade an diesen Fehlgriffen habe ich noch die meiste Zeit verbracht, sodass in Zeitnot später nichts mehr zu retten war. 2 – 4.
Marius hat mit seiner Gegeninitiative tatsächlich noch lange kämpfen und bei seinem Angriff den gegnerischen Springer gewinnen können. Zum Schluss verblieb es in einem gewonnenen Endspiel, das Marius geschickt „nach Hause“ brachte. 3 – 4.
Hoffnung auf ein Mannschaftsunentschieden kam allerdings nicht auf. Helmut kämpfte an Brett 7 tapfer mit einem leichten Nachteil. Das Endspiel war nicht zu gewinnen. Durch gutes Spiel gelang es ihm aber die Stellung remis zu halten zum 3,5 – 4,5.
Auch in diesem Match hätte mit etwas Glück mehr drin sein können, wie auch in vielen vorigen Mannschaftskämpfen der Ersten. Es hat aber nicht sollen sein. Die Mannschaft wird sicher absteigen. Aufgrund der Schwächung der Mannschaft durch den Weggang von Spitzenspieler Maurice in der nächsten Saison ist der Wettkampf in der Regionalliga allerdings auch etwas dankenswerter. So kann man es positiv betrachten!
Tim