Nach dem heutigen Spiel liegt die Erste auf dem letzten Platz und hat in den folgenden Spielen zu beweisen, dass sie weiterhin dem Niveau der NRW-Klasse gewachsen ist. Es ging im Auswärtsspiel gegen den Nahe Dortmund gelegenen Verein SF Schwerte 1951. Beide Mannschaften traten – es ging schlieẞlich um die Schlusslicht-Platzierung – mit gesetzter Mannschaft.
An Brett 1 also spielte Maurice mit weiẞ gegen den zahlenmäẞig schwächeren Gegner seinen Anzugsvorteil durch, erreichte bereits früh in der Partie eine gute Stellung durch Initiative, bessere Läufer und einem Springervorposten. Der Gegner griff in etwas beengter Stellung, vermutlich mangels alternativer Ideen fehl und Maurice konnte klaren Vorteil erzielen nach 22. Sd7?! 23. Sxf7:
Bei Marius am 5. Brett, ebenfalls mit Weiẞ anspielend, wurde früh in der Partie zunächst das komplette Zentrum, später die Figuren abgetauscht. Nach dem 25. Zug verblieben beide Spieler mit ungleichfarbigen Läufern und jeweils einem Turm.
Hier bot der Gegner remis, welches Marius auch annahm. Gewinnversuche wären hier auch sehr ambitioniert. ½ – ½
Auch bei Jörg war die Partie nach 25 Zügen mit einem Remis geendet. Jörg ist gut aus der Eröffnung rausgekommen, hat leichten Vorteil erzielt und den etwas ausbauen können. Die Endstellung bewertet die Engine auch als durchaus merklich besser für Jörg (-1.8), der hier remis bot.
Ohne Engine ist der Vorteil natürlich weniger klar. Dennoch wäre es gut weiter spielbar; vielleicht hätte man hier den Spielverlauf an den anderen Bretter noch weiter beobachten können.
Maurice brachte nun seinen deutlichen Vorteil durch und gewann die Partie zum 1 – 2.
Jan Lucas und sein Gegner am siebten Brett spielten Sizilianisch mit Scheveninger Struktur (Diagramm links):
Hier wusste der Gegner leider etwas besser Bescheid, kannte Ideen und Zugfolgen, wohingegen Jan Lucas etwas eigenbrötlerisch aufspielte. Daher geriet er bereits früh durch den Raumvorteil, die Initiative und die gute Figurenstellung des Gegners unter Druck (Diagramm rechts). Hier wurden noch ein paar Züge gespielt, in denen der Gegner seinen Vorteil nur noch mehr ausbauen konnte und Jan Lucas sich zum aufgeben gezwungen sah. 2 – 2
Bei Benjamin sah es leider nicht besser aus. Nach wenigen Zügen hat sein Gegner mit weiẞ deutlich Raumvorteil, der leider auch nicht wegzudiskutieren ist. Taktisch ist hier mit schwarz nichts rauszuholen. Ganz im Gegenteil: Weiẞ hatte ein paar Züge später Motive und Tricks auf Lager, die zu dem Gewinn einer Qualität führten.
Benjamins Gegner spielte es souverän weiter, Benjamin konnte mit den übrigen Figuren kein Gegenspiel einleiten und musste sich nun auch geschlagen geben. 3 – 2
Mathias spielte an Brett zwei mit schwarzen Steinen eine Semi-slawische Variante und kam gut aus der Eröffnung raus, glich den Anzugsvorteil aus. Danach wurden Türme und dann Leichtfiguren abgetauscht, beide Spieler hatten am Ende bei ausgeglichener Bauernanzahl noch Läufer und Springer. Carlsen hätte im Endspiel vielleicht noch aus Steinen Wasser kneten können, ein remis geht hier für beide Seiten aber völlig in Ordnung. 3½ – 2½
Helmut und Tim waren nun noch am Spielen. Von Helmuts Partie habe ich leider nicht viel mitbekommen und keine Aufzeichnungen. Zwischenzeitlich stand er allerdings ordentlich. Am Ende gewann er die Partie zum 3½ – 3½.
Leider half der Sieg dem Endergebnis nicht mehr. Tim hatte an Brett 3 etwas mutig nach der Eröffnung und ein paar abgetauschten Figuren den geschlagenen Springer mit dem König statt mit der Dame zurückgeschlagen (Abb. links, laut Engine tatsächlich durchaus korrekt). Die Eröffnung war allerdings schon nicht ganz korrekt gespielt, leichter Vorteil für schwarz die Folge. Der König stand zunächst in Sicherheit auch in der Mitte der eigenen Reihen, die weiẞen Ideen entpuppten sich aber folglich als zu ambitioniert, da mit dem übersehenen Zug 22. .. Da2+ das Spiel ins Stocken geriet (Abb. rechts). Hier war es tatsächlich noch ausgeglichen, allerdings mit ganz anderem Plan als vorgesehen.
Zuletzt stand er nach Helmuts Sieg allerdings schon auf verlorenem Posten und versuchte noch bis zum 40. Zug gegnerische Fehler in Zeitnot zu provozieren. Dieser lieẞ sich allerdings nicht beirren und brachte taktisch raffiniert die Partie mit drei Mehrbauern zum Sieg.
Damit endete der Mannschaftskampf unglücklich für uns 4½ – 3½. Hier war deutlich mehr erhofft.
Tim