Am Volkstrauertag fand der Mannschaftskampf der ersten Mannschaft der Schachgemeinschaft Kirchlengern gegen den LSV Turm Lippstadt statt. Aufgrund des Gedenktags begann das Match ausnahmsweise erst um 13:00 Uhr, anstelle des üblichen Beginns um 11:00 Uhr. Leider verlief der Kampf nicht wie erhofft, und die Begegnung endete mit einer deutlichen Niederlage von 2:6.
Schon früh in der Begegnung geriet unsere Mannschaft in Rückstand. Jan Lucas musste am 7. Brett seine Partie frühzeitig aufgeben, nachdem er in der Eröffnung unter Druck geraten war und nach einem Patzer mit Springer-Verlust keine Gegenchancen finden konnte. Marius erging es ebenfalls nicht gut: Er hatte keine überzeugende Eröffnung gespielt und fand keinen Blick für die Ideen und Züge seines Gegners. Dies führte schließlich zu einer aussichtslosen Stellung und zur Aufgabe.
Ich selbst, Tim, war in meiner Partie an Brett 3 leider ebenfalls nicht erfolgreich. Mit meinem zwölften Zug, ..h5, gefolgt von Sf8 und Sh7, wählte ich ein Manöver, das sich als völlig falsch herausstellte. Dieses Vorgehen führte dazu, dass ich im Mittelspiel keine aktiven Möglichkeiten mehr hatte und auf die Züge meines Gegners reagieren musste. Seine Figuren gewannen zunehmend an Aktivität und schließlich gelang es ihm, einen starken Mattangriff aufzubauen, den ich nur unter erheblichen Verlusten hätte abwehren können. Letztlich blieb mir nichts anderes übrig, als die Partie aufzugeben. 0:3 Rückstand.
Maurice konnte seine Partie über weite Strecken ausgeglichen gestalten. Zwar zeigte er zeitweise gute Ambitionen, doch gelang ihm kein entscheidender Durchbruch. Im 43. Zug, bei einer festgefahrenen Stellung ohne klare Siegchancen, nahm er das Remisangebot seines Gegners an und sicherte so immerhin den ersten halben Punkt für unser Team. ½ – 3½.
Tim’s Partie an Brett 3: Falsche, da zu passive, Idee mit 12. ..h5 nebst Springer-Umgruppierung
Endstellung bei Maurice am Spitzenbrett
Jörg hatte zunächst eine vielversprechende Stellung erreicht: Er gewann einen Bauern und tauschte mit Materialvorteil konsequent die Damen sowie weitere Figuren ab. Doch im Endspiel zeigte sich, dass das Läuferopfer seines Gegners mehr als nur ein letztes Aufbäumen war. Der Springer, den Jörg nun mehr hatte, reichte nicht aus, um die Bauern des Gegners aufzuhalten, ohne selbst geopfert zu werden. So endete auch seine Partie mit einem Remis ohne verbleibende Gewinnchancen. 1 – 4.
In den letzten Partien des Tages kämpften Mathias, Benjamin und Helmut verbissen, konnten das Blatt aber nicht mehr wenden. Helmut hatte einen schweren Stand. Bereits in der Eröffnung konnte einen Bauern nicht zurückgewinnen. Später musste er sogar einen Läufer abgeben, glich dafür in Bauern wieder aus. Das Turmendspiel war nicht leicht zu spielen für beide Seiten, jedoch spielte sein Gegner sehr aktiv und bedacht und konnte letztlich gewinnen.
Benjamin erreichte nach einer zeitweiligen ausgeglichenen Partie ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern. Hier patzte Benjamin, der mit 48. Txb5?? den Gewinn einstellte. Schlussendlich verblieb er mit einem Bauern auf der g-Linie. Sein Bauer konnte nur mit einem Fehler des Gegners vorankommen, der jedoch korrekt verteidigte, indem er seinen Turm auf der Linie hielt. Nach ein paar weiteren Zügen und sorgfältiger Überlegung gab Benjamin schließlich das Remisgebot.
Mathias hatte durchweg einen leichten Vorteil und spielte sehr solide. Trotz seiner Bemühungen gelang es auch ihm jedoch nicht, seinen Vorteil in einen Sieg zu verwandeln.
Benjamin nahm hier den Bauern auf b5 und gab damit seinen Gewinnvorteil auf. Hier herrscht Nachholbedarf
Am Ende stand ein ernüchterndes Ergebnis von 2:6 gegen uns. Trotz der Niederlage war der Kampf eine wichtige Gelegenheit, Schwächen zu erkennen und aus den Fehlern zu lernen. Die Mannschaft wird sich bemühen, in den nächsten Runden eine stärkere Leistung zu zeigen.