Diesen Sonntag, 10. September, standen die Kirchlengeraner zum Start der Saison 2023/2024 vor der schweren Aufgabe den Gästen aus Lippstadt entgegenzutreten, welche in der letzten Saison aus der NRW-Liga abgestiegen sind. Zahlenmäßig sollte die starke Mannschaft in der NRW-Klasse gut zurechtkommen. Glück für Kirchlengerns Erste, dass die Gäste nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Es bestand also Hoffnung. Das Wetter, sonnig und warm, sollte einer heiteren Stimmung auch nicht im Wege stehen.
Peter war an Brett 2 der Erste, der seine Partie nach einiger Zeit beenden konnte. Nach einer gelungenen Eröffnung erhielt er aktive Figuren, die sich in das gegnerische Lager hineinwagten. Dies führte zu einigen taktischen Motiven die drohten, mit denen Peter die Überhand gewinnen konnte und ebenso die Partie. 1:0 – ein guter Start!
Benjamin hatte an Brett 5 mit schwarzen Steinen mit einer französischen Eröffnung geantwortet. Sein Gegner versuchte zum Mittelspiel hin, seine beiden Springer aktiv zum Angriff bereitzustellen. Mutig ergriff Benjamin die Chance und zwang seinen Gegenspieler praktisch durch den Vorstoß …g5!? (mit Angriff eines Springers und der Möglichkeit zu einem Bauerngewinn) seinen Springer in Benjamins e6 hineinzuopfern. Kompensation war auf jeden Fall gegeben. Mehrere Bauern von Benjamin wurden im Verlauf angegriffen und die Dame konnte mit in den Angriff involviert werden. Benjamin ließ sich allerdings davon wenig beeindrucken und spielte sein Spiel, positionierte die Figuren gut und konnte den Gegner – beide Spieler hatten nicht mehr viel Zeit auf der Uhr – überlisten und die Partie für sich entscheiden.
Mathias hatte am dritten Brett ebenso eine französische Partie aufs Brett gebracht, nicht sonderlich aktiv aber solide. Leider stellte er im weiteren Verlauf die Partie durch einen Patzer ein und musste aufgeben. Dafür konnte Marius an Brett 7 sein Spiel zu seinen Gunsten entscheiden zum Zwischenstand 3:1.
Maurice hatte es am Spitzenbrett mit dem jüngsten, allerdings auch stärksten Spieler der Lippstädter zu tun. Der zwölfjährige Fidemeister konnte Kirchlengerns bestem Spieler schon in der Eröffnung souverän entgegentreten, positionierte seine Figuren im Mittelspiel etwas stärker als Maurice und konnte auch mit taktischen Feinheiten auftrumpfen. Wenigen Fehlern zum Trotz musste sich Maurice seinem jungen Kontrahenten geschlagen geben, der ein sehr gutes Spiel abgeliefert hat.
Tim, in dieser Saison wieder an Brett 4 besetzt, hatte einen holprigen Start mit Weiß gegen das Budapester Gambit (1.d4 Sf6 2.c4 e5, Tim lehnte ab mit dem etwas schwächeren 3.e3). Dadurch konnte sein Gegner ihn gut unter Druck setzen mit der Fesselung von Tims Springers auf e2 vor dem König durch Dame und Turm auf der Linie. Nach verpasster Chance einen Vorteil daraus zu erzielen, konnte das Spiel zu Tims Gunsten gedreht werden, der nun endlich rochieren konnte und damit die meisten Probleme lösen konnte. Sein Gegenspieler, der nun auch mit Zeitnot zu kämpfen hatte, musste durch mehrere Ungenauigkeiten auch noch einen Bauern abgeben, wodurch Tim in Vorteil geriet.
Jan Lucas konnte seinem Gegner gut Paroli bieten und verblieb in einem Endspiel mit einem aktiven Springer für zwei Bauern. Von den übrigen Bauern auf beiden Seiten, waren keine gefährlich weit vorgerückt, was dem Springer mehr Möglichkeiten bot, seine Stärke unter Beweis zu stellen.
Helmut, dessen Stellung recht ausgeglichen schien in einem Spiel mit beiderseitigen Chancen, gab ob der Aussicht auf Gewinn an den anderen Brettern seinem Gegner ein Remisangebot. Dieser hatte noch ein paar Züge zuvor selbst eines gegeben und war auch diesmal bereit es anzunehmen. 3,5:2,5.
Jan Lucas konnte den Vorteil des Springers gut ausnutzen, den Gegner in Bedrängnis bringen und die Partie zu seinen Gunsten entscheiden. Damit führten die Kirchlengeraner bereits mit 4,5:2,5. Der Sieg war geschafft.
Zu guter Letzt ließ die Partie von Tim noch auf ein Ergebnis warten. Dieser konnte seinen Turm aktiv halten, seinen d-Bauern immer ein Stück weiter vorrücken und den gegnerischen König mit dem eigenen abdrängen, sodass eine Umwandlung wohl nicht zu verhindern war. Der Gegner fand wohl auch keine zufriedenstellende Lösung für die Probleme die sich anbahnten und verlor sein Spiel auf Zeit; die Stellung gab allerdings auch nichts mehr her. Damit endete der Mannschaftskampf in einem 5,5:2,5. Ein sehr guter Start in die neue Saison. Weiter so!
Tim Dilger