Am heutigen Sonntag, den 06. Oktober 2024, waren die Kirchlengeraner zu Gast in Paderborn. Leider gab es gleich zu Anfang einen kleinen Wermutstropfen: Marius fiel an Brett 5 unerwartet aus. 1:0 für die Paderborner zu Beginn.
Ansonsten konnte Kirchlengerns Erste immerhin mit Stammbesetzung antreten. Die gastgebende Mannschaft musste gleich 4 Spieler ersetzen. Maurice durfte an Brett 1 nun mit weiß gegen das reguläre Brett 2 von Paderborn antreten. Nach einer vermeintlich soliden Eröffnung von beiden Seiten trifft sein Gegner die fragwürdige Entscheidung 13. .. b6. Nach einem Abtausch mussten nun zwei, im Endeffekt sogar drei Zentrumsbauern und sein weißfeldriger Läufer gegen Maurice‘ Turm abgetauscht werden. Die Stellung sieht daher schon recht früh in der Partie sehr vorteilhaft für Maurice aus.
Die erste ausgespielte Partie ging allerdings zwischen Benjamin und seinem Gegner am vierten Brett zu Ende. In einer relativ ausgeglichenen Partie entschied sich Benjamin für ein Opfer des Läufers auf h3 für die zwei Bauern, die dem weißen König Schutz boten. Ziel war es, ein Dauerschach zu forcieren; die Partie endete nach dem angenommenen Remisgebot. Leider schätzte Benjamin die Endstellung etwas falsch ein. Tatsächlich stand er zu dem Zeitpunkt laut Engine auf Gewinn. Allerdings ist dies auch nach der Analyse der ersten Vorschläge nicht klar erkennbar… 1,5 – 0,5.
Jörg hatte an Brett 6 eine scheinbar gelungene Eröffnung mit Materialvorteil. Diesen musste Jörg allerdings wieder geben, in der Hoffnung, seine Stellung verbessern zu können. Dies scheint allerdings im Verlauf der Partie trotz Bemühungen nicht recht gelingen zu wollen.
Helmut war am achten Brett gut zurechtgekommen mit seinem Gegenspieler und konnte kurz nach Benjamin die Partie für sich entscheiden. Damit stand es nun wieder ausgeglichen. 1,5 – 1,5.
Mathias hatte eine Partie die hin und her ging, da beiden Spielern im Mittelspiel kleinere Fehler unterlaufen sind. Schlussendlich kam Mathias aber in einer mittlerweile vereinfachten Stellung zu klarem Vorteil. Die Möglichkeit, zwei Mehrbauern zu erhalten ohne erkennbare Kompensation für den Gegner, verpasste er allerdings und griff mit 28. .. Txf2+ fehl. Nun fällt der schwarze Springer. Die zwei Mehrbauern verbleiben zwar, dennoch steht Mathias fortan schlechter.
Ich konnte in der Eröffnung die Initiative ergreifen. Ein Momentum im Spiel war der Zug 17. Lh7+ nebst 17. .. Kh8 Se4. Der Läufer auf h7 kann aufgrund des Springerabzuges mit Doppelschach und anschließendem Matt nicht genommen werden. Gleichzeitig droht der Vorstoß d6 mit gefährlicher Gabel (Diagramm links).
17. Lh7+ Kh8 18. Se4 mit Drohnung d6!
29. Sxb7 anstelle des durchdringenden 29. g4!
Die Stellung spitzte sich im Verlauf der Partie mit taktischen Motiven zu. Wenige Züge fand ich, auch aufgrund zunehmender Zeitnot, keinen Durchbruch und „backte kleine Brötchen“ mit 29. Sxb7 (Diagramm rechts). Dem Vorstoß g4! wäre an dieser Stelle nichts entgegenzusetzen gewesen. Dies habe ich allerdings nicht gesehen. Das Spiel mündete in einem Endspiel mit einem Mehrbauern, allerdings gegen die drei gefährlichen Bauern auf a, b und c.
Tatsächlich wäre die Partie im Endspiel für schwarz gewonnen mit der Idee a4, a3 und anschließendem Td2. Dem nachfolgenden Vorstoß b3 wäre nichts zu entgegnen.
Diese Idee hat allerdings keiner der Parteien gesehen. Glücklicherweise entschied sich mein Gegner dafür den König mit nach vorne zu bringen, was zunächst auch gefährlich aussah. Als der König erst auf c4 stand und die schwarzen Bauern vorrückten, musste ich meinen Turm geben. Meine Bauern waren zu diesem Zeitpunkt allerdings auch weit vorgerückt, sodass auch ich auf f2 und g2 eine unvermeidliche Damenumwandlung aufbieten kann. Letzten Endes ist es ein Tempo, welches ich mehr habe, wodurch ich zwei Damen und einen Bauern gegen Dame und Turm habe und das Spiel für mich entscheiden konnte. 1,5 – 2,5.
Jörg konnte seine zwischenzeitlich etwas schlechtere Stellung trotz eines Minusbauern halten und erzielte ein Remis zum 2 – 3. Maurice konnte seinen Vorteil über den gesamten Partieverlauf halten. Zum Ende hin konnte er einen Bauern zur Dame durchbringen und gegen Bauern und König souverän Endspielkenntnisse beweisen. Sieg zum 2 – 4.
Mathias konnte seine Partie leider nicht mehr drehen. Auch ein Missverständnis über den aktuellen Punktestand war wenig hilfreich im weiteren Verlauf und er musste sich geschlagen geben. 3 – 4.
Jan Lucas hatte seiner Gegenspielerin gut Paroli bieten können und hatte noch bis kurz vor Schluss bei beiderseitiger Zeitnot die Nase ein Stück weit vorn. Allerdings konnte er der gegnerischen Drohung der Bauernumwandlung aufgrund eines Patzers nicht mehr standhalten, spielte noch bis zum letzten Stein, musste zu guter Letzt allerdings das Handtuch werfen. 4 – 4.
Unentschieden in einem umkämpften Match. Sicher wäre mehr drin sein können, mit etwas Pech aber eben auch weniger. Durch den Antritt zu siebt geht das Mannschaftsremis in Ordnung.
Tim