Im 7. Mannschaftskampf mussten die Kirchlengeraner auf die Hälfte ihrer Stammmannschaft verzichten. Peter, Mathias, Helmut und Marius hinterliessen eine Lücke, die nicht leicht zu schliessen war. Ralf, Werner und Kai erklärten sich bereit, den langen Weg nach Hamm mit auf sich zu nehmen und als Ersatz einzutreten, eine vierte Person konnte auch aus zeitlichen Gründen nicht mehr an den Start gebracht werden.

Kein gutes Zeichen, mit nur 7 Personen den langen Weg anzutreten, um die stark besetzte Heimmannschaft aus Hamm herauszufordern. Immerhin das Wetter sollte mit etwas Sonne die Gemüter bei Laune halten. Den kampflosen Minuspunkt am 6. Brett konnte Benjamin, aufgerückt an das dritte Brett, schon früh im Mannschaftskampf ausgleichen. Gut vorbereitet spielte er die Eröffnung gekonnt herunter und konnte bereits nach 10 Zügen durch Fehler seines Gegners eine Figur gewinnen und wenig später die Partie zum 1 – 1.

Werner hatte gegen seinen zahlenmässig deutlich überlegenen Gegner eine solide und völlig unbekannte Eröffnung ausgepackt und konnte frühzeitig dafür sorgen, dass dessen Pläne sich nach und nach in Wohlgefallen auflösen. Ein erstes Remisangebot von Werner schlug dieser zunächst ab, bot dann ein paar Züge später erneut Remis, was Werner guten Gewissens annehmen konnte. Auch bei Kai sah es gut aus. Seine ebenfalls deutlich stärkere Gegnerin (mehr als 600 Punkte Unterschied!) konnte er gut in den Griff kriegen. Mit gutem Figurenspiel und strategischen Überlegungen konnte Kai seine Spielstärke unter Beweis stellen und mit den schwarzen Figuren in eine bessere Stellung gelangen mit guten Siegchancen. Ein Remisgebot der Gegnerin konnte er allerdings nun doch nicht ausschlagen, holte damit aber einen wichtigen halben Punkt für die Mannschaft, mit dem im Vorhinein keiner rechnen konnte. Ralf kam indes leider nicht gut aus der Eröffnung heraus. Dem Gewinn eines Bauerns im Zentrum traute er nicht so recht; immerhin öffneten sich damit auch ein wenig die eigenen Reihen. Allerdings wäre diese wohl eine von mehreren Möglichkeiten gewesen, die den Verlauf der Partie ein wenig zu seinen Gunsten hätten drehen können. Alsbald musste er zusehen, wie seine Figuren zunehmend unter Druck gerieten und musste sich unlängst geschlagen geben. 3 – 2 für die Heimmannschaft.

Maurice hatte am Spitzenbrett seinen Gegenspieler gut unter Kontrolle. Obgleich dieser die Eröffnung sehr schnell herunterspielte, konnte Maurice durch etwas tiefere Kenntnis bald in Vorteil gelangen. Im Mittelspiel konnte er seinen positionellen Vorteil durch den Gewinn eines Bauerns in materiellen umwandeln. Nun stand nach dem Abtausch der Damen ein etwas längeres Endspiel bevor.

Tim sass am Brett daneben, aufgerückt an das zweite Brett, ebenfalls einem zahlenmässig überlegenen Gegner gegenüber. Dennoch konnte er gut aus der Eröffnung herauskommen, in der durch den gegenseitigen Angriff eines Springers durch einen Bauern recht bald Figuren abgetauscht wurden. Sein Gegner verblieb aufgrund des Anzugsvorteils mit der Initiative, musste allerdings mit Doppelbauern zurecht kommen. Die sollten sich auch im Verlaufe der Partie nicht auflösen; Tim konnte seinen König in Sicherheit bringen, Figuren herausspielen und nach und nach Druck auf die gegnerischen Figuren und die Königssicherheit ausüben. Verschiedene Drohungen konnte er im Verlauf aufstellen, die der Gegner nicht alle gleichzeitig sinnvoll zu parieren wusste. Am Ende konnte er den gegnerischen König mächtig in Bedrängnis bringen und die Partie taktisch fulminant zu Ende bringen.

Matt in zwei Zügen – schwarz am Zug

Zum Zwischenstand 3 – 3 waren noch die Partien von Maurice an Brett 1 und Jan Lucas am 4. Brett zugange. Bei beiden Partien sah es zu dieser Zeit positiv aus. Man konnte schon auf einen Mannschaftsieg hoffen. Leider hatte Maurice seinen Vorteil nicht zu nutzen gewusst und konnte den Mehrbauern nicht gewinnbringend voranbringen – die Partie endete im remis. 3,5 – 3,5.

Jan Lucas war nun in einem Endspiel mit Dame, Springer und einem Mehrbauern gegen Dame und Läufer nebst mehreren Bauern. Einer von diesen war allerdings schon auf c6 postiert und musste im Auge behalten werden. Ein Gewinnweg war deswegen leider nicht zu finden. Wenngleich zwischenzeitlich sicher noch mehr drin war, ist das remis mit schwarz gegen einen 200 Punkte stärkeren Gegner ein sehr gutes Ergebnis zum Endstand 4 – 4.

Sicherlich wäre ein Sieg nochmal eine grössere Überraschung gewesen, ein remis ist allerdings – gegeben der bedürftigen Ausgangslage – ein voller Erfolg! Das zu Anfang gesteckte Ziel Klassenerhalt ist somit gesichert!

Tim