Der letzte Spieltag der Bezirksklassen-Saison brachte Kirchlengerns zweiter Mannschaft die Chance auf den Meistertitel. Bereits in der vorherigen Runde hatte die „Zweite“ durch einen Sieg im „Topspiel“ gegen die bis dahin führende Mannschaft Bünde IV die Tabellenführung übernommen. (siehe Bericht vom 23.02.2025)
Im Auswärtsspiel bei Löhne II genügte also ein Mannschaftsremis zum erneuten Meistertitel.
Allerdings hatten die Schachfreunde der SG Löhne II etwas dagegen. Sie stellten taktisch auf, gaben das erste Brett gegen Tobias kampflos ab und brachten dafür eine nominell starke Truppe an die restlichen Bretter. Der Plan schien aufzugehen:
Sehr schnell hatte Löhne die kampflose Niederlage an Brett 1 durch einen Sieg an Brett 4 ausgeglichen.

Thorsten war mit schwarz in einen unwiderstehlichen Angriff geraten und musste seinem Gegner gratulieren. 1 : 1
Kevin brachte Kirchlengern wieder in Führung, als seine Gegenspielerin im 13. Zug ein Matt übersah. 2 : 1
Die Freude war nur von kurzer Dauer: Ümi bekam es mit dem zweitstärksten Spieler der Löhner zu tun und verlor bei dem geplanten Damentausch eine Figur und war danach chancenlos im Endspiel. 2 : 2

Björn übersah leider in schwieriger Stellung eine Springergabel auf König und Dame. 2 : 3
Und es kam noch schlimmer:

Kai wollte im Schwerfigurenendspiel den Freibauern des Gegners gewinnen, tauschte dann leider falsch und lief in ein Mattbild. 2 : 4
Ein paar Sekunden zuvor hatte Andreas ein Remisangebot erhalten, das er nun natürlich ablehnen musste.

Ralf brachte dann nach etwa 4 Stunden Spielzeit Kirchlengern auf 3 : 4 heran.
Er hatte im 29. Zug ein Bauernopfer angenommen, das seinem Gegenspieler Initiative und Druck gegen den Zentrumsbauern versprach. So entstand eine knifflige Stellung mit jeweils Dame, Turm, Läufer und Bauern, wobei Ralf ein bewegliches Bauernzentrum mit Mehr- und Freibauer auf d5 vorzuweisen hatte und sein Kontrahent mit einem starken Freibauern auf a4 dagegenhielt.
Ralf setzte sein Bauernzentrum sofort in Bewegung und da sein Gegner dann etwas zu passiv spielte, konnte er im 40. Zug den Tausch des gegnerischen Läufers für 2 Bauern erzwingen. Damit hatte er einen komfortablen Materialvorteil mit Läufer für 1 Bauern. Aber da war ja noch der gefährliche Freibauer des Löhners auf der a-Linie und natürlich hielt er ständig Ausschau nach Dauerschach-Möglichkeiten, was höchste Konzentration und große Umsicht erforderlich machte. Im 46. Zug gewann Ralf taktisch einen weiteren Bauern (das Wiedernehmen hätte 2-zügig die Dame verloren). Schließlich entfernte sich die gegnerische Dame zu weit von ihrem König und so erhielt Ralf die Gelegenheit zu einem Mattangriff, der nicht mehr zu parieren war. Sein Gegner gab nach 52 Zügen einen Zug vor dem Matt auf. 3 : 4
Im Duell der Mannschaftsführer musste Andreas nun alles auf eine Karte setzten und sein -aufgrund der etwas weiter vorgerückten Bauern- leicht besseres Endspiel mit je 1 Springer und 2 Bauern zu gewinnen versuchen. Remisangebote lehnte er ab, aktivierte seinen König und eroberte schließlich den Bauern auf h7, womit er nun nicht nur einen Bauern mehr, sondern auch 2 Freibauern gegen 1 hatte. Um nun diese Freibauern zum Laufen zu bekommen, musste er allerdings auch das Vorrücken des gegnerischen Freibauern zulassen.

Andreas hatte jedoch seinen Plan gut vorbereitet und so wäre sein Bauer zuerst zur Umwandlung -dazu noch mit Schachgebot- gelangt, was seinen Gegner zur Aufgabe veranlasste. Endstand 4 : 4
Damit ist der 2. Aufstieg in Folge perfekt!
Ralf