Kirchlengerns Erste war zu Gast bei dem Herforder SV. Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten, unter anderem sicher wegen einer kaltwetterbedingten Krankheitswelle. Zahlenmässig war die Mannschaft den abstiegsgefährdeten Herfordern an vielen Brettern etwas überlegen. Das Ziel war daher, auf den Sieg des letzten Spieltages einen Weiteren folgen zu lassen. Aufgrund eines gleichzeitig stattfindenden Judo-Turniers in der angrenzenden Sporthalle musste etwas weiter ausserhalb geparkt werden als gewohnt – beinahe hat das Parken länger gedauert als die Fahrt! Da alle pünktlich gekommen sind, war dies aber kein Problem; im Gegenteil ein kleiner Spaziergang zur Einstimmung.

Andreas spielte am siebten Brett Ersatz. Aus der Eröffnung kam er passabel heraus, die Initiative lag allerdings beim Gegner. Dieser wusste mit dieser auch gut umzugehen und baute den Druck auf Andreas Figuren geschickt aus. Zu guter Letzt musste Andreas Material geben, konnte dafür auch leider kein Gegenspiel erzielen. Wenig später und als Erster an diesem Spieltag musste er sich geschlagen geben. 1:0 für die Heimmannschaft.

Tim hatte, ans dritte Brett aufgerückt, einen ebenbürtigen Gegenspieler, den er mit den weissen Figuren aber gut in den Griff bekommen hat. Nach dem Abtausch mehrerer Leichtfiguren machte er Druck auf einen von den eigenen Bauern blockierten Läufer auf c6 sowie den Bauern auf c7 dahinter. So blieben nicht viele Zugmöglichkeiten für den Gegner. Bei dem Versuch Drohungen zu entgehen, wurden Ungenauigkeiten gespielt, die sich als verhängnisvoll erweisen sollten. Nachdem Tim seine gute Stellung in Materialgewinn ummünzen konnte, gab sich der Gegner geschlagen. 1:1.

Auch bei Mathias ein Brett davor sollte es gut ausgehen: In der gern von ihm mit Schwarz gewählten Noteboom-Variante (ein angenommenes Damen-Gambit mit dem Ziel zwei Freibauern am Rand zum Vorteil nutzen zu können), spielte er etwas genauer und konnte so in Vorteil kommen. Das Zentrum, welches in dieser Variante meist zu grossen Teilen von weiss vereinnahmt wird (im Ausgleich für die schwarzen Freibauern am Rand), konnte aufgrund der gut platzierten Figuren von Mathias gut unter Kontrolle gehalten werden. Die weissen Figuren standen passiv und bewegungsunfähig. Durch die gute Stellung konnte Mathias nun auch die Dame gewinnen gegen Turm und Springer. Mathias hatte noch einen Bauern mehr, weiterhin die zwei Freibauern die nun umso gefährlicher wurden und obendrein die Initiative. So gab sich sein Gegner auch bald geschlagen. Kirchlengern jetzt in Führung 1:2.

Ralf hatte – an Brett 6 als Ersatz nachgerückt – zu dem Zeitpunkt einen Mehrbauern in einem Turmendspiel. Zeitweilen stand er in der Partie vielleicht sogar auf Sieg, konnte sich zu guter Letzt allerdings keinen gewinnbringenden Vorteil mehr verschaffen und gab sich – auch aufgrund der positiven Eindrücke auf den anderen Brettern – mit einem remis zufrieden.

Maurice zeigte am Spitzenbrett weite Theoriekenntnisse und konnte die Ungenauigkeiten seines Gegenspielers gekonnt ausnutzen, wodurch er nach und nach eine gute Stellung herausspielen konnte. Nachdem er sich beim Einstieg in das Mittelspiel lange Zeit genommen hatte, die richtige Idee zu finden, konnte er umso entschlossener die nächsten Züge finden, um seinen weiter Vorteil auszubauen. So konnte er alsbald forciert Material gewinnen und damit die Partie. 1,5:3,5.

Helmut an Brett 5 stand lange Zeit passabel und sicherte Kirchlengern mit einem Remis schon einmal das Mannschaftsremis. An den anderen Brettern bei Benjamin und Dieter sah es durchaus auch so aus, als ob noch etwas zu holen sei. Und so sollte es auch kommen. Benjamin, der zeitweise in Vorteil geriet, zeitweise etwas in Nachteil – sozusagen ein dynamisches Gleichgewicht mit Potenzial in beide Richtungen – konnte zum Ende hin materiell ausgleichen und hatte die Chance, die Damen abzutauschen und mit aktiverem König und einem Freibauern gute Gewinnchancen zu erarbeiten. Allerdings war dies nicht trivial, Benjamins Zeit hingegen am ablaufen. Einen sicheren halben Punkt zum Mannschaftssieg zog er hier vor zum Zwischenstand 2,5:4,5.

Dieter hatte als Ersatz an das letzte Brett nachgerückt, lange Zeit gut gegenhalten können mit den schwarzen Steinen. Auch nachdem der gegnerische Angriff mehr und mehr Fahrt aufgenommen hatte erkämpfte Dieter sich noch Gegenspiel, sodass das Ergebnis lange Zeit nicht klar war. In einer ausdauernden Partie spielte sein Gegner allerdings durchweg gut, nutzte seine zwei Türme und den Läufer um Dieters König in Gefahr zu halten und spielte am Rand die Freibauern vor. Diese konnte Dieter nun nicht mehr aufhalten, konnte durch ein paar Schachgebote noch ein wenig Spiel bekommen, es sollte allerdings nicht mehr sein. 3,5:4,5 der Endstand.

Auch Kirchlengerns Zweite hatte in der Kreisliga an diesem Tag ein Spiel auswärts gegen den SG Freibauer Lübbecke III. Durch das Aufrücken dreier Spieler in die Erste war zwangsläufig auch die Zweite ersatzgeschwächt. Durch den Ausfall von Tobias und Kai fehlten zwei weitere Spieler, die nicht ohne Weiteres ersetzt werden konnten, wodurch die Mannschaft mit 6 Leuten antreten musste. Umso beachtlicher ist der 3,5:4,5 Sieg, mit dem die Mannschaft nach Hause fahren konnte!

Thorsten, Björn, Yannick und Kevin holten jeweils einen Punkt, Werner sicherte an Brett 2 mit einem halben Punkt den Mannschaftssieg. Ümmi, die ihr zweites Spiel in der Mannschaft absolvierte, konnte leider nicht an den Erfolg des ersten Spiels anknüpfen. Fünf Spiele stehen in der Saison allerdings noch aus und wir sind gespannt auf die folgenden Partien!

Tim