Diesen Sonntag haben wieder beide Mannschaften aus Kirchlengern Spieltag gehabt. Kirchlengerns Erste musste im Heimspiel gegen den SK Werther antreten, während die Zweite in Minden die Tabellenspitze in der Kreisliga verteidigen möchte.

Für Peter konnte Tobias ein zweites Mal bereits einspringen, um die Mannschaft zu unterstützen. Dieser fehlte nun leider in der Zweiten, was der Favoritenrolle in der Kreisliga allerdings keinen Abbruch tun sollte. In diesem Spiel, auch wenn Kirchlengern weiter oben in der Tabelle steht, ist Werther zahlenmässig in der Favoritenrolle. Zudem geht es für die Gäste auch noch darum, einen möglichen Abstieg zu verhindern. Gleich drei Mannschaften steigen ab oder sind zumindest abstiegsgefährdet. Für Kirchlengern stand der Klassenerhalt bereits fest, dennoch sollte Kampfgeist bewiesen werden!

Zunächst sah es eher durchwachsen aus. Maurice stand am Spitzenbrett solide, sein Gegner hatte bereits in der Eröffnung viel Zeit verspielt, was den weiteren Verlauf durchaus beeinträchtigen könnte. Mathias hatte gemeinsam mit seinem Gegner bereits nach wenigen Zügen ein Feuer auf dem Brett entfacht (das Ergebnis stand zu dem Zeitpunkt noch nicht fest):

Bei Jan Lucas sah es anfangs noch in Ordnung aus, wurde mit der Zeit aber immer schlechter. Recht früh im Kampf musste er sich geschlagen geben. Bei Tim, vorgerückt an das dritte Brett, sah es auch ein wenig unglücklich aus. Sein zahlenmässig überlegener Gegner wusste die Eröffnung besser zu behandeln und konnte durch die Fesselung eines Springers im Zentrum in Vorteil kommen. Bei den restlichen Brettern war zu diesem Zeitpunkt noch unklar, wie es ausgehen würde. Benjamin konnte seinen ebenfalls zahlenmässig stärkeren Gegner jedoch gut unter Kontrolle bringen und sein Spiel gewinnen. 1 – 1.

Bei Ersatzmann Tobias an Brett 8 schien es zunächst nach gutem Spiel auszusehen. Dieses entpuppte sich allerdings als weniger ertragreich, als Tobias es sich erhofft hatte. Mit einer Qualität weniger musste nun gegen die Niederlage gekämpft werden. Der Gegner, auch dieser mit einer ELO von 1954 ebenfalls etwas stärker, konnte allerdings den Vorteil nutzen und die Partie zu seinen Gunsten entscheiden. Marius konnte an Brett 6 nach und nach zu einer guten Stellung gelangen und seinen Gegenspieler bezwingen. 2 – 2.

Mathias hat im Mittelspiel mit 35. c4?! leider fehlgegriffen und einen Bauern eingestellt. Dadurch kippte das Spiel zum Vorteil des Gegners. Mathias hatte nun zwei Türmer und Springer gegen Turm, Läufer und Springer und zwei Mehrbauern. Schwierig zu spielen für beide Seiten – Tendenz für die schwarzen Figuren in dem positionellen Ungleichgewicht.

Helmut hatte an Brett 5 ebenfalls ein schweres Los gezogen, konnte allerdings lange materielle Balance sichern. Darüber hinaus schaffte er es, einen Freibauern nach und nach gefährlich nach vorne zu preschen. Nach ungenauem Spiel seines Gegners führte dieser Umstand zum entscheidenden Moment, das Spiel für Kirchlengern zu entscheiden. 3 – 2. Es ging in die richtige Richtung.

Maurice konnte nun auch nach taktischen Fehlern seines Gegners in Vorteil gelangen, der durch die vorgerückte Zeit auch etwas in Bedrängnis geraten ist. Gekonnt fand Maurice die richtigen Züge, um den Vorteil offensichtlich zu machen, schaffte es Qualität und eine Bauernmehrheit zu erlangen ohne positionelle Einbussen. Dies sah sein Gegner ein und gab auf. 4 – 2.

Tim hatte indes noch immer eine etwas schlechtere Stellung auf dem Brett, hatte nun einen Bauern eingebüsst, aber für ungleichfarbige Läufer gesorgt, um die Chancen auf ein Remis zu erhöhen. Diese Chancen sollten sich auch als gerechtfertigt entpuppen, zeitweilen kam es zu einer dreimaligen Stellungswiederholung, zum Schluss war das Remis nach Tg1+ erzwungen:

Mit 4,5 – 2,5 war das Spiel bereits gewonnen für Kirchlengern, Mathias sollte allerdings den Sieg noch ausbauen. Sein Gegner verlor in einem nun schon deutlich besseren Endspiel für ihn unaufmerksam eine Figur und musste sich wenig später mit einer Niederlage begnügen – nicht ohne zu guter Letzt noch einmal Schach zu sagen mit der Bauernumwandlung zu einem Läufer auf b1!

Endstand also 5,5 – 2,5 für Kirchlengern ein recht deutliches Ergebnis, das so nicht erwartet werden konnte. Die Gäste aus Werther sind in Bestbesetzung mit teils nominell deutlich stärkeren Spielern angereist.
Abermals konnte Kirchlengern allerdings Kampfgeist unter Beweis stellen und seine gute Stellung in der Tabelle in der NRW-Klasse damit festigen.